SOPREMA GmbH

Holzbautag in Bayern: Entscheidend ist die Qualität der Ausführung

Mannheim, 9.2.2018. „Gemeinsam Holzbau neu erleben“ hieß das Motto des spannenden Holzbautags, zu dem Knauf und PAVATEX by SOPREMA eingeladen hatten. Ende Januar trafen sich über einhundert Planer, Architekten, Zimmerer, Stuckateure und Vertreter weiterer Handwerkszünfte in Weichering bei Ingolstadt zu einem intensiven Austausch mit namhaften Referenten über Brandschutz, Bauwerksabdichtung, Lebensdauer sowie Anschlussdetails im Holzbau.

„Aus dem fachlichen Dialog beim Holzbautag konnte ich viele hilfreiche Impulse für die tägliche Arbeit mitnehmen“, sagte Dipl.-Ing. (FH) Katharina Rößner von der Holzbau Rößner GmbH, Dettelbach-Euerfeld. „Die vermittelten Informationen bringen mir echte Vorteile für die Praxis, gerade was herausfordernde Aufgaben wie An- und Abschlüsse betrifft.“

Holzfaserbasierte Wärmedämm-Verbundsysteme sind gewerkeübergreifend und erfordern deshalb von jedem Handwerker, der an der Ausführung eines Holzbaus beteiligt ist, eine durchgängige Dokumentation der einzelnen Arbeitsleistungen, erklärte Stephan Wisser, Marktmanager Putz- und Fassadensysteme der Knauf Gips KG, bei seiner Einführung in das Holzbauseminar. Dabei betonte er auch die Relevanz der DIN 68800 „Holzschutz“ als kompakte Praxislektüre für Zimmerer, Holzbauer und planende Architekten.

Roland Zajonz, Technikmanager von PAVATEX by SOPREMA, ging in seinem Vortrag ausführlich auf die Lebensdauer von Holzfaser-Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ein. Er stellte verschiedene Prüfmethoden und Verfahren zur Simulation der Alterung vor. Bei der Untersuchung des Feuchtegehalts im Jahresverlauf zeigte er auf, dass Holzfaserplatten Feuchtigkeit aus dem aufgebrachten Putzsystem aufnehmen und im Laufe der Zeit, in der Regel im Sommer, wieder zurückgeben, im Gegensatz zu einigen anderen Wärmedämmmaterialien.

Die Bauwerksabdichtung bei holzbasierten Konstruktionen thematisierte Architekt Mathias Funk, Koordinator der Architektenarbeit bei SOPREMA. Dabei wies er die anwesenden Fachleute auf sich widersprechende Aussagen im Regelwerk für Abdichtungen von Flachdächern (Flachdachrichtlinie vom Dezember 2016) und der seit Mitte 2017 gültigen Norm DIN 18531 „Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen“ hin. Die beauftragten Handwerker sollten vor Beginn ihrer Arbeiten sicherstellen, dass nur eines der Regelwerke als Vertragsgrundlage vereinbart wird, um eine notwendige Sicherheit bei der Planung und Ausführung, v.a. aber bei der Bewertung möglicher Mängel und Schäden, zu schaffen. Abschließend empfahl er die tägliche Dokumentation der ausgeführten Arbeiten und führte als Beispiel  das Verschweißen von Kunststoffbahnen an.

Brandschutz im Kontext zwischen Konzept und Nachweis

Reinhard Eberl-Pacan, Architekt und anerkannter Brandschutzexperte aus Berlin, gab in seinem unterhaltsamen Vortrag einen Überblick über eine Vielzahl von mehrgeschossigen Holzgebäuden, die den anerkannten Regeln des Brandschutzes entsprechen. Ganzheitliche Brandschutzkonzepte seien unbedingt von versierten Planern oder Holzbauern zu erstellen und anschließend auch nachzuweisen. Gerade der professionelle Austausch zwischen Prüfer und Planer sei im Sinne des Vier-Augen-Prinzips im Brandschutz absolut notwendig. Dabei verwies er auf die in Deutschland geltenden 16 verschiedenen Landesbauordnungen, die in der Praxis ein nachhaltiges Qualitätsmanagement bei Planung, Bauleitung und Ausführung auf der Baustelle dringend erfordern, um hochwertigen konstruktiven Brandschutz sicherzustellen.

Auf die besonderen Anforderungen bei der Ausführung von dichten Sockeln im Holzbau sowie die Planung und Umsetzung innerhalb der Vorfertigung bei der zweiten Fenster-Dichtebene ging Rüdiger Trinkl, Regionaler Marktmanager Süd für Putz- und Fassadensysteme der Knauf Gips KG, sehr detailliert ein. Josef Füssinger, Systemberater Holzbau der Knauf Insulation GmbH, demonstrierte die Herausforderungen beim Fenstereinbau in der Praxis.

Geprüfte Brand- und Schallschutzkonstruktionen stellte Lothar Zieglmeier, Regionalverkaufsleiter Bayern Mitte und Anwendungstechniker von PAVATEX by SOPREMA, dem sehr interessierten Auditorium vor. Auch ging er ausführlich auf das Thema Fensteranschluss auf der Baustelle ein. Dabei verwies er auch darauf, dass barrierefreie Konstruktionen nicht in den Normen erfasst und immer als Sonderbauten zu behandeln seien.

Bernd Nebenführ, nach eigener Aussage gelernter „Putzer“, der seinen Beruf mit großer Leidenschaft ausübe, und regionaler Marktmanager im Verkaufsgebiet Süd der Knauf Gips KG, präsentierte zum Abschluss des Holzbauseminars Anforderungen und Lösungen an Putzoberflächen auf Holzfaserplatten. Wichtig sei der Einsatz von mineralischen Materialien, da sie über eine hohe Alkalität verfügen und somit Pilzen oder Algen das Leben erschweren. In seinem Vortrag stellte er auch die Sandstein-Design-Wandplatten von Knauf vor. Ihre Musterungen sind durch abgelagerte Sedimentstrukturen natürlich entstanden und dadurch einzigartig. Sie können auf verschiedensten Untergründen aufgebracht werden. Große Fassadenflächen, Rundungen und Eckbereiche lassen sich durch eine flexible Formgebung mühelos realisieren.

Die Resonanz auf den ganztägigen Holzbautag in Bayern war sehr gut, so dass die Veranstalter derzeit Möglichkeiten für weitere gemeinsam durchgeführte Holzbauseminare ausloten. In Weichering zeigte sich klar, wie hoch der Bedarf bei den Praktikern ist, sich regelmäßig mit der Industrie fachkundig auszutauschen.

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